Ein Jahr Katzenschutzverordnung in Aschaffenburg Stadt
Nach Veröffentlichung der „Katzenstatistik“ für 2023 durch den Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V. und einem paradoxen Anstieg der Fundtiere könnte der Eindruck entstehen, dass die Katzenschutzverordnung wirkungslos ist. Doch bieten die Zahlen allein keine umfassende Einsicht in den Erfolg oder Misserfolg einer solchen Verordnung.
Um eine differenziertere Betrachtung zu ermöglichen, wurden weitere Datenquellen herangezogen. Die Katzenschutzverordnung basiert im Wesentlichen auf zwei Säulen:
- der Kastration von Freigängerkatzen und freilebenden Katzen
- sowie ihrer Kennzeichnung und Registrierung
Eine Auswertung der gängigen Heimtierregister zeigt einen Anstieg von 170% an Neuregistrierungen im Raum Aschaffenburg Stadt seit Inkrafttreten der Verordnung.
Diese Zahlen legen nahe, dass die Katzenschutzverordnung in Aschaffenburg Stadt Wirkung zeigt
Um jedoch langfristige und nachhaltige Erfolge sicherzustellen, ist es entscheidend, dass die Durchsetzung der Verordnung weiterhin überwacht und verbessert wird. Ein kontinuierliches Monitoring der Katzenpopulation sowie der Effekte der Verordnung ist unerlässlich, um potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und mit entsprechenden Maßnahmen nachjustieren zu können. Zudem ist eine kontinuierliche Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger über die Bedeutung der Kastration und Registrierung von Katzen weiterhin von großer Bedeutung, um langfristig eine positive Entwicklung im Katzenschutz zu gewährleisten. Denn die Zahlen der Haustierregister zeigen, dass noch längst nicht alle Hauskatzen in der Stadt Aschaffenburg gekennzeichnet und registriert sind und ebenso die Freigänger kastriert.
Silvia Rottmair von der Katzenhilfe Salzachtal e.V. aus Laufen berichtet ähnliche Entwicklung:
„Die KSVO wurde bei uns am 1. August 2022 erlassen und trat am 1. Februar 2023 in Kraft. Eine Abfrage bei den Haustierregistern ergab, dass die Zahl der registrierten Katzen etwas über 40% gestiegen ist. Damit sind wir recht zufrieden.“ (April 2024).
In Laufen im Landkreis Berchtesgadener Land trat die Katzenschutzverordnung zwei Monate vor Aschaffenburg in Kraft.
Nähere Informationen
Fundkatzenstatistik Tierheim Aschaffenburg für Aschaffenburg Stadt
- Fundkatzen 2023: 184 Katzen, davon 76 kranke Tiere, 81 Kitten, 31 bereits kastriert
- Fundkatzen 2022: 127 Katzen, davon 50 krank, 31 Kitten, zum Kastrierungsstatus wurde keine Statistik geführt
(Quelle: Main-Echo-Artikel: „Deutlich mehr „Fundkatzen“ in Aschaffenburg und was die Katzenschutzverordnung damit zu tun hat.“ Vom 18.01.2024, Autor: Renate Ries)
Registerabfrage: Neuregistrierungen von Katzen in Aschaffenburg Stadt vor und nach der Einführung der KSchVO
FINDEFIX
- 01.01.22 bis 31.12.22 57 Katzen
- 01.01.23 bis 31.12.23 71 Katzen
- 01.01.24 bis 11.04.24 29 Katzen
- 01.04.23 bis 31.03.24 87 Katzen
(Quelle: FINDEFIX, Deutscher Tierschutzbund e.V.)
TASSO
- Aktuell (11.4.2024) bei TASSO registrierte Tiere in 63739, 63741, 63743: 4.791 Katzen, davon 4.033 mit der Angabe „kastriert“
- Neuregistrierungen in 63739, 63741, 63743 im Zeitraum 1.4.2023 bis 1.4.2024: 383 Katzen, davon 299 mit der Angabe „kastriert
- im PLZ Gebiet wurden im angegeben Zeitraum 01.04.2022 – 31.03.2023 128 Katzen neu registriert, davon 97 mit der Angabe „kastriert“.
(Quelle: TASSO e.V.)
Weitere Daten zur „Katzenlage“
Laut statistischen Ermittlungen hat Aschaffenburg Stadt 13.403 Hauskatzen insgesamt.
(Quelle: Politik für die Katz‘ – CatTab)